In der Woche vom 31.8. bis zum 4.9. war das Team der Universität der Bundeswehr München zu Besuch auf dem Gelände der Sozial-Holding Mönchengladbach in Hardterbroich, um eine lange ersehnte Evaluation der UrbanLife+-Informationsstrahler durchzuführen.
Ursprünglich war für 2020 eine Vielzahl von Praxistests geplant. Die Konzepte und Prototypen für smarte städtebauliche Objekte, welche in der Projektlaufzeit von UrbanLife+ entwickelt worden sind, hätten in den öffentlichen Raum getragen und mit Senioren im Stadtgebiet ausprobiert werden sollen. Die Realität zog leider einen großen Strich durch die Planung. Aufgrund der Gefahr durch das Coronavirus sind solche Feldtests, wie sie für den Sommer 2020 anvisiert waren, nicht auf eine sichere Weise durchführbar. So gerne wir unsere Prototypen einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert hätten, muss doch der Schutz von Leib und Leben Vorrang haben.
Nachdem die Hoffnung auf ein schnelles Ende der Krise sich nicht bewahrheitete, überlegten wir mit welchen Maßnahmen vielleicht doch noch eine sicherheitskonforme Evaluation im kleineren Rahmen erreicht werden könnte. Diese Überlegungen führten das Team der Universität der Bundeswehr München auf das Gelände der Sozial-Holding Mönchengladbach, wo der jüngst eröffnete Senioren-Scooter-Park die Chance bot, in einem realistisch nachgebauten städtischen Umfeld die neu entwickelten Geräte zu platzieren und mit einzelnen Freiwilligen zu testen – mit einer Person zur Zeit, gebührendem Sicherheitsabstand, gewissenhaft getragenem Mund-Nasen-Schutz, und gründlicher Desinfektion der Geräte nach jeder Nutzung.
Ausprobiert wurde eine aktuelle Version des Makro-Informationsstrahlers: einem „digitalen schwarzen Brett“, welches über eine dynamische Anzeige von Angeboten aus dem Stadtquartier verfügt und für angemeldete Benutzer zudem eine persönliche Pinnwand mit angepassten Empfehlungen für Aktivitäten bereit hält. Dort wurde mit den Testpersonen ein Besuch des Bienenhotels im Senioren-Scooter-Park als Aktivität ausgewählt. Die Stärke des UrbanLife+-Systems, welches aus vernetzten smarten städtebaulichen Objekten besteht, zeigte sich im Anschluss: Im ganzen Park verteilte Mikro-Informationsstrahler – kleine intelligente Leuchtanzeigen – konnten die Testperson per Funk erkennen und mit Pfeilen in der zuvor ausgewählten Lieblingsfarbe interaktiv zum Bienenhotel navigieren, inklusive einer Verschnaufpause in der Sitzecke im Park.
In diesem Rahmen war das Nachverfolgen der Pfeile eine spaßige kleine Schnitzeljagd, aber die Tester verstanden auch sofort die Idee des Transfers in das echte städtische Umfeld. Mehrere von ihnen äußerten die Hoffnung, dass eine solche personalisierte Unterstützung in nicht so ferner Zukunft auch auf realen Straßen und Fußwegen für ältere (und vielleicht auch jüngere) Menschen zur Verfügung stehen könnte. Gleichwohl nahm das Münchner Team auch eine Reihe von konstruktiven Verbesserungsvorschlägen mit. Die beste Möglichkeit, die Schwächen solcher Prototypen zu finden, ist eben immer noch das Ausprobieren.
Mit den Notizen und Aufzeichnungen aus den Tests geht es in München nun an die Auswertung und Aufbereitung für die weitere Forschungsarbeit. Derweil bereitet das Projektteam der Sozial-Holding den „Tag der offenen Tür“ im Senioren-Scooter-Park vor, bei dem es auch erneut möglich sein soll, die UrbanLife+-Prototypen zu besichtigen und auszuprobieren. Haben Sie Interesse? Die Sozial-Holding freut sich über Ihre Anmeldung unter seniorenscooter@sozial-holding.de oder 02161 / 6866 4140. Achtung: Zur Wahrung der Sicherheitsabstände wird der Parkbesuch getaktet und ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich.