Die Selbstbestimmung älterer Menschen wird wesentlich davon bestimmt, sich sicher in ihrer jeweiligen Umgebung bewegen zu können. Nachlassende Fähigkeiten zur Interaktion mit der Umgebung schränken die soziale und kulturelle Teilhabe Älterer jedoch ein bis hin zur sozialen Isolation. Hier eröffnen Methoden der Mensch-Technik-Interaktion (MTI) vielfältige neue Möglichkeiten, altersbedingte Handicaps auszugleichen. Sie erleichtern es, Dinge korrekt wahrzunehmen und unterstützen situationsgerechtes Verhalten. UrbanLife+ nutzt MTI-Lösungen, damit Ältere ihren sicheren Aktionsradius in den öffentlichen Raum hinein erweitern können.
UrbanLife+ strebt an, die Selbstbestimmung und Teilhabe von Senioren im öffentlichen Raum auf ein der häuslichen Situation vergleichbares Niveau zu heben. Entscheidend dafür ist, dass Personen mit Handicap auch bei allen im Stadtquartier erforderlichen Interaktionen mit der städtebaulichen Umgebung technisch wirksam unterstützt werden können.
In welchem Umfang dies gelingt, hängt nicht nur von den kognitiven, physischen und koordinativen Fähigkeiten Älterer ab – sondern auch davon, dass die Umgebung ihr Handeln „wahrnehmen“ und in vorhersehbarer Weise darauf „reagieren“ kann. Dazu transformiert UrbanLife+ städtebauliche Objekte mittels MTI in smarte (MTI-fähige) städtebauliche Objekte. Unter städtebaulichen Objekten sind beispielsweise Stadtmobiliar, Wegweiser, Eingänge / Zugänge, Verkehrszeichen/-regelanlagen und Bushaltestellen zu verstehen. Das Projekt macht sich einen fundamentalen Technologiesprung im Bauwesen zu Nutze. Dort werden neueste Informatik-Entwicklungen aus Autonomik, Industrie 4.0 und Smart Data aufgegriffen, um städtebauliche Objekte im öffentlichen Raum zunehmend „smarter“ zu gestalten. Durch den raschen Preisverfall von Hard- und Software (wirtschaftliche Machbarkeit) entsteht somit erstmals die Möglichkeit, die Interaktion der Menschen mit der Stadtquartier-Umgebung einen großen Schritt voranzubringen. Dazu adressiert UrbanLife+ fünf Ziele:
- Verbesserte Teilhabe Älterer im urbanen Raum
- MTI-Fähigkeit smarter städtebaulicher Objekte
- Nutzer-gerechte MTI-Schnittstellen zu smarten städtebaulichen Objekten
- Neuartige urbane Wertschöpfungssysteme
- Machbarkeitsnachweise und Evaluationen durch Demonstratoren